Wiesbaden, 31. Januar 2025 – Die wirtschaftliche Gesamtlage verschärft die Situation: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die Wachstumsprognose für 2025 auf nur noch 0,3 % gesenkt – ein deutliches Zeichen für die anhaltende wirtschaftliche Schwäche Deutschlands. Steigende Inflation, hohe Energiekosten und eine sinkende Kaufkraft treffen nicht nur Industrie und Handel, sondern haben auch spürbare Auswirkungen auf den Sportsektor.

Eine aktuelle Marktstudie (repräsentativ nach Zensus unter n=1.148 Sport-Interessierten) aus der Sportbusiness Datenbank „ONE8Y DB“ zeigt, dass 43% der Sport-Interessierten ihre Ausgaben für Sport reduzieren wollen – mit ggfs. harten Folgen für Vereine, Veranstalter und weitre Sportunternehmen. Laut Hochrechnung drohen der Branche monatliche Einbußen von über 300 Millionen Euro​.

„Die gesamte Wirtschaft steht unter Druck, und das wirkt sich direkt auf das Freizeit, Sport- und Konsumverhalten aus“, erklärt Hendrik Fischer, CEO von gleichnamigen Sportmarke-ting Agentur ONE8Y. „Sport ist essenziell – für die Wirtschaft, für die Gesundheit und für den sozialen Zusammenhalt. Deshalb darf er nicht zu einem Bereich werden, der für viele Menschen unbezahlbar wird.“

Wirtschaftskrise trifft Sportfans – und den Markt

Die ONE8Y-Studie zeigt, dass 58% der Sport-Interessierten in Deutschland die wirtschaftliche Lage als großes oder sehr großes Problem betrachten​. Viele Haushalte sind gezwungen, ihre Ausgaben drastisch zu reduzieren – und der Sport bleibt davon nicht verschont.

Die Konsequenz: Jeder dritte Sportfan plant konkrete Einschnitte bei sportbezogenen Ausgaben, darunter Stadionbesuche, Fanartikel, Pay-TV-Abonnements und Vereinsmitgliedschaften​. „Sport darf nicht zu teuer werden“, betont Dr. Michael Zengel, Studienleiter bei ONE8Y. „Der Zugang zu Sport – sei es durch Mitgliedschaften, Tickets oder Ausrüstung – muss für alle möglich bleiben. Wenn finanzielle Hürden steigen, verliert der Sport seine gesellschaftliche Funktion als verbindendes Element.“

Wo gespart wird: Fanartikel und Stadionbesuche im Fokus

Besonders betroffen sind laut Studie die folgenden Bereiche:

  • Fanartikel (46% planen hier Einsparungen)

  • Stadionbesuche (41%)

  • Sportreisen (38%)

  • Sportbekleidung & -schuhe (37%)

  • Pay-TV & Streaming-Abos für Sportinhalte (37%)​

Diese Zahlen sind besonders bedeutend, da sie nicht nur kurzfristige Trends widerspiegeln, sondern eine mögliche Verhaltensänderung im Sportkonsum anzeigen. Wer einmal auf ein Stadionerlebnis verzichtet, kauft womöglich auch in Zukunft weniger Tickets.

„Besonders die professionellen Clubs mit hohen Fixkosten stehen vor der Herausforderung, diesen Trend aufzuhalten“, so Fischer. „Es braucht neue Ansätze, um den Zugang zum Sport für alle Gesellschaftsschichten offen zu halten.“

Monatliche Verluste steigen im Vergleich zur Energiekrise 2022

Die finanzielle Dimension dieser Entwicklung ist erheblich: Laut Hochrechnung liegt das durchschnittliche monatliche Einsparpotenzial pro Sportfan aktuell bei 17,86€. Hoch-gerechnet auf 43% der deutschen Sport-Fans, die bei den Ausgaben im Sportbereich sparen möchte (Basis: 17,2 Mio. von insgesamt 40 Mio. Sport-Interessierte im Alter von 16 bis 69 Jahren) ergibt sich ein potenzieller Umsatzrückgang von rund 307 Millionen Euro pro Monat​.

Zum Vergleich: Während der Energiekrise 2022 lag die durchschnittliche Einsparung nur bei 14,00€ pro Monat, was zu einem Umsatzrückgang von 280 Millionen Euro monatlich führte​.

„Diese Zahlen verdeutlichen, dass es sich nicht nur um eine kurzfristige Konsumflaute handelt“, warnt Dr. Michael Zengel.

Sport ist mehr als nur ein Wirtschaftszweig – Er braucht politische Unterstützung

Die Einschnitte im Sportsektor sind Teil einer größeren wirtschaftlichen Herausforderung. Hohe Energiekosten, Inflation und sinkende Konsumfreude treffen nicht nur den Sport, sondern nahezu alle Freizeitbranchen.

Doch anders als andere Wirtschaftszweige ist der Sport nicht nur ein ökonomischer Faktor, sondern hat eine immense gesellschaftliche Bedeutung. Er fördert Bewegung, Gesundheit, Zusammenhalt und Integration – Aspekte, die gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten essenziell sind.

„Sport ist systemrelevant – nicht nur für den Profibereich, sondern auch für Millionen Freizeitsportler, Kinder und Jugendliche“, betont Agentur CEO Hendrik Fischer. „Die aktuellen Zahlen zeigen, dass der Sport finanziell unter Druck steht. Jetzt ist die Politik gefragt, Vereine, Sportstätten und Breitensport-Initiativen gezielt zu unterstützen, um diesen essenziellen Bereich der Gesellschaft nicht zu gefährden.“

Über ONE8Y

Die Studienergebnisse stammen aus der ONE8Y DB, der weltweit ersten lizenzbasierten Marktforschungsdatenbank für das Sportbusiness. In dieser Datenbank lassen sich valide Marktforschungsdaten aus über 40 Ländern zu vielfältigen Sportmarketing- und Business-Themen finden.

ONE8Y wurde 2018 gegründet und zählt zu den führenden Sportmarketing-Agenturen in der DACH-Region. Die Agentur vereint datenbasierte Marktforschung mit kreativen Strategien und unterstützt Kunden in der gesamten Sportbranche. Sitz der Agentur ist Wiesbaden. Mehr unter www.one8y.de.

Pressekontakt:
Hendrik Fischer, CEO
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📧 H.FISCHER@ONE8Y.DE