Das Coronavirus und die übertriebene „German Angst“ bei deutschen Sportfans

06 März 2020 / By ONE8Y

Das Coronavirus und die übertriebene „German Angst“ bei deutschen Sportfans

Coronavirus hat starken Einfluss auf die Sportbusiness-Branche und das Verhalten der Sportfans in Europa
Italienische Sportfans schätzen eigenes Risiko am höchsten ein
Österreichische Sportfans haben dagegen die wenigsten Bedenken und lassen sich weniger beeinflussen

Die Sportmarketing-Agentur ONE8Y hat über die Consumerpanels von Dynata 3.750 Sportfans repräsentativ (nach Alter, Geschlecht und Region) in fünf Ländern zu ihrer Einstellung in Bezug auf das Coronavirus befragt. Bei den analysierten Ländern handelt es sich um Deutschland (n=1.000), Italien (n=750), Frankreich (n=1.000), Schweiz (n=500) und Österreich (n=500).

Die gute Nachricht: Die deutschen Sportfans glauben gerade mal kumuliert zu 24 Prozent daran, einem sehr hohen (5%) oder zumindest hohen (19%) Ansteckungsrisiko zu unterliegen. Die französischen Fans schätzen hingegen das Risiko mit 27 Prozent, die Schweizer mit 30 Prozent und die italienischen Sportfans sogar mit 58 Prozent damit deutlich höher ein. Die österreichischen Sportfans haben hingegen mit 14 Prozent die wenigsten Bedenken.

Auf die Frage, ob sich die Angst oder die Bedenken am Coronavirus zu erkranken erhöhen, wenn sie zu einer Großsportveranstaltung gehen, bejahen dies die Italiener mit 61 Prozent am stärksten, gefolgt von den Schweizern (47%), den Deutschen (44%), den Franzosen (41%) und den Österreichern (33%). Ungeachtet den Absagen von Veranstaltungen, planen 50 Prozent der deutschen Sportfans, 67 Prozent der Italiener, 61 Prozent der Schweizer und 53 Prozent der Franzosen „ja, eher schon“ oder „ja, ganz sicher“ weniger zu Großsportevents zu gehen.

ONE8Y CEO Hendrik Fischer dazu: „Die Auswirkungen des Coronavirus sind jetzt schon deutlich spürbar und werden erstmal noch zunehmen. Zudem zeigt sich eine gewisse „German Angst“ in der Differenzbetrachtung der Ergebnisse. Während der deutsche Sportfan das Risiko selbst zu erkranken (im Vergleich zu den anderen Ländern) sogar eher niedrig einschätzt (24%), zeigen sich bei deutschen Sportfans überproportional erhöhte Bedenken durch den Besuch einer Großsportveranstaltungen am Coronavirus zu erkranken (44%).“ (Basis: Differenz Risiko der Erkrankung vs. Bedenken durch den Besuch bei Großsportveranstaltungen zu erkranken D: 20%-Punkte, ITA: 3%, FRA: 14%, CH: 17%, AUT: 19%).

Interessanterweise schätzen junge deutsche Sportfans (unter 25 Jahren) ihr Risiko, sich selbst mit dem Coronavirus zu infizieren, signifikant höher ein (32% ggü. 24%) als der Durchschnitt der deutschen Sportfans. Im Vergleich zwischen Männern und Frauen zeigen sich ebenfalls Unterschiede: Frauen schätzen ihr eigenes Risiko höher (26%) ein als Männer (21%).

Quelle: ONE8Y, März 2020 (Global Consumer-Panel Sport – powered by Dynata), Deutschland: n=1.000 Sportfans

Bei den Besuchern von Großsportveranstaltungen in den letzten 10 Tagen nahmen mehr als ¼ der deutschen Sportfans noch keinerlei Hinweise vor Ort wahr, wie man Ansteckungsgefahren durch das Coronavirus minimiert (bspw. durch häufiges Händewaschen). Anders sieht es hier bei den Veranstaltungen in Italien (11%; keinerlei Hinweise) und der Schweiz (12%) aus. Hier werden die Besucher bereits umfangreicher zur Präventionsmaßnahmen informiert.

Quelle: ONE8Y, März 2020 (Global Consumer-Panel Sport – powered by Dynata), (Deutschland: n=1.000; Italien: n=750; Frankreich: n=1.000; Österreich: n=500; Schweiz: n=500); Frage: „Kommen wir nun zu dem von Ihnen in den letzten 10 Tagen besuchten Sportevent. Gab es bei dieser Veranstaltung vor Ort Hinweise wie man Ansteckungsgefahren durch das Coronavirus minimiert (bspw. durch häufiges Händewaschen etc.)?